Sie sind seit zwei Jahren Honorarkonsul von Ghana. Wie kam ihre enge Beziehung zu Ghana zustande und wie würden Sie Ihren Aufgabenbereich erklären?
Meine Beziehung zu Ghana ist entstanden über das deutsch-afrikanische Wirtschaftsforum, was die Auslandsgesellschaft alle zwei Jahre veranstaltet. Vor drei Jahren war der Staatspräsident von Ghana unser Hauptredner, der mir dann im Anschluss das Honorarkonsulat von Ghana von Nordrhein-Westfalen angeboten hat, was ich dann gerne angenommen habe. Zu den Aufgaben gehört im Wesentlichen die Erteilung von Visa aber natürlich auch die Schaffung von Wirtschaftskontakten und die Pflege der Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen und Ghana, da Ghana ja offizieller Partner von Nordrhein-Westfalen in Afrika ist.
Wann sind Sie das erste Mal auf Dr. Samuel Okae und den Verein Hilfe für Krankenhausbau und Nothilfe in Ghana e.V. aufmerksam geworden?
Das war durch einen Bericht hier in der örtlichen Zeitung. Daraufhin habe ich dann den Kontakt gesucht und auch gefunden. Insofern war es eine glückliche Fügung, dass das in der Zeitung stand und Dr. Okae und ich auf diesem Wege zusammengefunden haben.
Wie ist ihr Eindruck, wie der Krankenhausbau von Ghanaerinnen und Ghanaern vor Ort, aber auch hier in Deutschland aufgenommen wird?
Also mein Eindruck ist, dass der Krankenhausbau vor Ort geradezu sehnsüchtig erwartet wird. Die medizinische Versorgung in Ghana ist mit der bei uns überhaupt nicht zu vergleichen. Insofern ist das eine wirklich lobenswerte Tat und man kann Dr. Okae nur jeden Erfolg wünschen, dass dieses Krankenhaus möglichst bald seinen Betrieb aufnehmen kann. Hier in Deutschland ist die Unterstützung riesengroß. Es gibt eine Reihe von Firmen und Handwerkern, die auf eigene Rechnung dort runterfliegen, um beim Aufbau zu helfen. Das hat schon Vorbildcharakter, so etwas sucht seinesgleichen. Insofern wird es auf beiden Seiten sehr begrüßt und man kann nur jeden Erfolg wünschen.
Woran mangelt es Ihrer Meinung nach aktuell bei der medizinischen Versorgung in Ghana am meisten?
Die medizinische Versorgung in Ghana ist im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern gar nicht schlecht, aber natürlich bei weitem nicht mit der Situation zu vergleichen, die wir hier in Europa und insbesondere bei uns in Deutschland gewohnt sind. Natürlich fehlt es vor allem an qualifiziertem Personal aber natürlich auch an entsprechender Technik. Insofern kann das Vorhaben von Dr. Okae gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, da hier erstmalig beides zusammenkommt: Das persönliche Know-how aber auch die erforderliche Technik.
Inwiefern hat sich diese Situation durch die Corona-Pandemie weiter verschlechtert?
Anders als befürchtet hat Corona auf dem afrikanischen Kontinent nicht eine so katastrophale Spur hinterlassen, wie das bei uns war. Wir haben es ja auch gemerkt: Bei uns gingen die Zahlen im Sommer runter, weil das Virus Wärme nicht unbedingt mag und in Afrika ist es ja nun mal wärmer als hier. Ich glaube, dass gerade Ghana die Corona-Pandemie ganz besonders gut gemeistert hat. Dort wurde sehr schnell und sehr umfangreich geimpft, also insofern kann man gar nicht sagen, dass sich die Situation weiter verschlechtert hat, aber natürlich hat sie sich auch nicht verbessert. Das ist eine Situation, für die ja niemand Erfahrungswerte hat – wir nicht, aber auch Ghana nicht. Insofern macht es die Arbeit für das medizinische Personal vor Ort in Ghana auch nicht leichter.
Was möchten Sie den Leserinnen und Lesern des Interviews gerne noch mit auf den Weg geben?
Wir sind alle gut beraten, uns mehr um Afrika und die Menschen in Afrika zu kümmern. Die beste Bekämpfung von Fluchtursachen ist doch, die Verhältnisse vor Ort so zu gestalten, dass die Menschen gar nicht die Absicht haben, ihr Land zu verlassen. Die Menschen werden vor Ort gebraucht und wir sollten alles dafür tun, dass sie in ihren Heimatländern Zustände vorfinden., die eine Flucht nicht erforderlich machen. Ghana ist hier vorbildlich. Ghana ist ein politisch sehr stabiles Land und wirtschaftlich auf einem aufstrebenden Ast. Insofern ist das die beste Vorsorge, um Fluchtursachen gar nicht erst entstehen zu lassen und wir sollten auch nie vergessen, dass Afrika auch unsere Zukunft ist. Dass die Menschen in Afrika es verdient haben, dass wir von unserem Wohlstand auch etwas abgeben – aber so, dass es zielgerichtet und sinnvoll bei den Menschen ankommt. Hierfür kann Ghana als gutes Beispiel dienen.
Ich kann nur dazu aufrufen, für das Krankenhausprojekt von Dr. Okae zu spenden. Der Verein kann steuerlich abzugsfähige Spendenbescheinigungen ausstellen. Hier kommt die Hilfe wirklich direkt ohne jeden Verwaltungsabzug vor Ort an. Und man kann – wenn man das möchte – hinterher hingehen und sich anschauen woran man mitgewirkt hat mit seiner Spende. Also ich kenne nur wenige Projekte, bei den Spenden besser aufgehoben sind als hier. Insofern meine dringende Bitte, mein Appell an jeden, der das liest oder hört, eine Spende zu machen für das Krankenhausprojekt in Ghana.
Interview mit Klaus Wegener (Honorarkonsul Ghana)
Sie sind seit zwei Jahren Honorarkonsul von Ghana. Wie kam ihre enge Beziehung zu Ghana zustande und wie würden Sie Ihren Aufgabenbereich erklären?
Meine Beziehung zu Ghana ist entstanden über das deutsch-afrikanische Wirtschaftsforum, was die Auslandsgesellschaft alle zwei Jahre veranstaltet. Vor drei Jahren war der Staatspräsident von Ghana unser Hauptredner, der mir dann im Anschluss das Honorarkonsulat von Ghana von Nordrhein-Westfalen angeboten hat, was ich dann gerne angenommen habe. Zu den Aufgaben gehört im Wesentlichen die Erteilung von Visa aber natürlich auch die Schaffung von Wirtschaftskontakten und die Pflege der Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen und Ghana, da Ghana ja offizieller Partner von Nordrhein-Westfalen in Afrika ist.
Wann sind Sie das erste Mal auf Dr. Samuel Okae und den Verein Hilfe für Krankenhausbau und Nothilfe in Ghana e.V. aufmerksam geworden?
Das war durch einen Bericht hier in der örtlichen Zeitung. Daraufhin habe ich dann den Kontakt gesucht und auch gefunden. Insofern war es eine glückliche Fügung, dass das in der Zeitung stand und Dr. Okae und ich auf diesem Wege zusammengefunden haben.
Wie ist ihr Eindruck, wie der Krankenhausbau von Ghanaerinnen und Ghanaern vor Ort, aber auch hier in Deutschland aufgenommen wird?
Also mein Eindruck ist, dass der Krankenhausbau vor Ort geradezu sehnsüchtig erwartet wird. Die medizinische Versorgung in Ghana ist mit der bei uns überhaupt nicht zu vergleichen. Insofern ist das eine wirklich lobenswerte Tat und man kann Dr. Okae nur jeden Erfolg wünschen, dass dieses Krankenhaus möglichst bald seinen Betrieb aufnehmen kann. Hier in Deutschland ist die Unterstützung riesengroß. Es gibt eine Reihe von Firmen und Handwerkern, die auf eigene Rechnung dort runterfliegen, um beim Aufbau zu helfen. Das hat schon Vorbildcharakter, so etwas sucht seinesgleichen. Insofern wird es auf beiden Seiten sehr begrüßt und man kann nur jeden Erfolg wünschen.
Woran mangelt es Ihrer Meinung nach aktuell bei der medizinischen Versorgung in Ghana am meisten?
Die medizinische Versorgung in Ghana ist im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern gar nicht schlecht, aber natürlich bei weitem nicht mit der Situation zu vergleichen, die wir hier in Europa und insbesondere bei uns in Deutschland gewohnt sind. Natürlich fehlt es vor allem an qualifiziertem Personal aber natürlich auch an entsprechender Technik. Insofern kann das Vorhaben von Dr. Okae gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, da hier erstmalig beides zusammenkommt: Das persönliche Know-how aber auch die erforderliche Technik.
Inwiefern hat sich diese Situation durch die Corona-Pandemie weiter verschlechtert?
Anders als befürchtet hat Corona auf dem afrikanischen Kontinent nicht eine so katastrophale Spur hinterlassen, wie das bei uns war. Wir haben es ja auch gemerkt: Bei uns gingen die Zahlen im Sommer runter, weil das Virus Wärme nicht unbedingt mag und in Afrika ist es ja nun mal wärmer als hier. Ich glaube, dass gerade Ghana die Corona-Pandemie ganz besonders gut gemeistert hat. Dort wurde sehr schnell und sehr umfangreich geimpft, also insofern kann man gar nicht sagen, dass sich die Situation weiter verschlechtert hat, aber natürlich hat sie sich auch nicht verbessert. Das ist eine Situation, für die ja niemand Erfahrungswerte hat – wir nicht, aber auch Ghana nicht. Insofern macht es die Arbeit für das medizinische Personal vor Ort in Ghana auch nicht leichter.
Was möchten Sie den Leserinnen und Lesern des Interviews gerne noch mit auf den Weg geben?
Wir sind alle gut beraten, uns mehr um Afrika und die Menschen in Afrika zu kümmern. Die beste Bekämpfung von Fluchtursachen ist doch, die Verhältnisse vor Ort so zu gestalten, dass die Menschen gar nicht die Absicht haben, ihr Land zu verlassen. Die Menschen werden vor Ort gebraucht und wir sollten alles dafür tun, dass sie in ihren Heimatländern Zustände vorfinden., die eine Flucht nicht erforderlich machen. Ghana ist hier vorbildlich. Ghana ist ein politisch sehr stabiles Land und wirtschaftlich auf einem aufstrebenden Ast. Insofern ist das die beste Vorsorge, um Fluchtursachen gar nicht erst entstehen zu lassen und wir sollten auch nie vergessen, dass Afrika auch unsere Zukunft ist. Dass die Menschen in Afrika es verdient haben, dass wir von unserem Wohlstand auch etwas abgeben – aber so, dass es zielgerichtet und sinnvoll bei den Menschen ankommt. Hierfür kann Ghana als gutes Beispiel dienen.
Ich kann nur dazu aufrufen, für das Krankenhausprojekt von Dr. Okae zu spenden. Der Verein kann steuerlich abzugsfähige Spendenbescheinigungen ausstellen. Hier kommt die Hilfe wirklich direkt ohne jeden Verwaltungsabzug vor Ort an. Und man kann – wenn man das möchte – hinterher hingehen und sich anschauen woran man mitgewirkt hat mit seiner Spende. Also ich kenne nur wenige Projekte, bei den Spenden besser aufgehoben sind als hier. Insofern meine dringende Bitte, mein Appell an jeden, der das liest oder hört, eine Spende zu machen für das Krankenhausprojekt in Ghana.